Es war einmal...
Erstmals ist in der Stadt Aub im Jahr 1591 ein Schulmeister David Susann namentlich nachweisbar. Der Unterricht beschränkte sich auf Lesen und Schreiben, in der Hauptsache aber auf Gebete, Einüben von Kirchengesängen und Katechismusunterricht. An diesen Richtlinien änderte sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein wenig. Bis 1770 kann man feststellen, dass die so genannten Schulmeister keine Fachleute waren und der Bildungsstand der einzelnen Lehrer höchst unterschiedlich war. Vor allem in kleinen Landgemeinden unterrichteten gelernte Handwerker oft mehr schlecht als recht die örtliche Schuljugend in Lesen und Schreiben, um sich ein Zubrot hinzu verdienen zu können. Für Aub ist nachweisbar, dass eine Freischule das Lehrpersonal mit einem gesicherten und ausreichenden Auskommen versorgen konnte. Die Bezahlung der Auber Lehrer war nicht vom Schulgeld der Eltern abhängig, sondern erfolgte vollständig aus Gemeindemitteln durch Stiftungsgelder. So ist für die Zeit von 1768 bis 1790 ein Joseph Heller als Rektor der Auber Schule erwähnt, von dem es heißt: „Ist der lateinischen Sprache mächtig und unterrichtet 103 Kinder.“ Er führte offensichtlich neben der Deutschen Schule auch noch eine Lateinschule für solche Kinder, die später studieren wollten.
Ein aufgegliedertes Schulwesen nach Schularten und Jahrgangsstufen, nach Lehrplänen und Fächern gab es bis ins 19. Jahrhundert hinein noch nicht. Erst unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim kam es zu einer Neuordnung des Schulwesens durch die Einrichtung einer Lehrerbildungsanstalt. Mit deren Gründung zwischen 1768 und 1770 besaß Würzburg eine der ersten Ausbildungsstätten für Lehrer in Süddeutschland. Die 1774 erlassene Schulordnung schrieb den Pflichtunterricht für alle Kinder im Hochstift Würzburg vom 6. bis zum 12. Lebensjahr vor und umfasste sechs Fächer. Der Unterricht hatte nach einheitlichen Lehrbüchern zu erfolgen: Glaubens- und Sittenlehre, Lesen, Schreiben, Rechnen, daneben Ökonomie, Hauswirtschaft, geographisches Grundwissen und Singen. Um 1800 gab es in Aub eine Werktagsschule (6 – 12jährige Kinder), eine Sonntagsschule (fortführender Unterricht an allen Sonn– und Feiertagen bis zum 18. Lebensjahr) und die Industrieschule. Die Einbindung der Kinder in den elterlichen Arbeitsalltag verhinderte jedoch zeitweise die Regelmäßigkeit des Schulbesuchs. Das heutige Alte Schulhaus wurde an Stelle eines Vorgängerbaus 1826 neu errichtet. 1886/87 wurde aus Platzgründen ein zeitgemäßes zweites Schulgebäude gebaut. Baubeginn unseres heutigen Schulhauses war 1983.